Die Sternenwiege

Langsam fliegt die COPERNICUS durch den offenen Sternhaufen der Plejaden, um sie untersuchen und festzustellen, wie sich die jungen Sterne dieses Haufens entwickeln.
Früh am Morgen war die COPERNICUS zuerst an dem roten Riesen Aldebaran und dann an dem Sternhaufen der Hyaden vorbei geflogen, bevor sie schließlich die Plejaden erreichte.
Vor mehr als drei Jahrtausenden waren die beiden Sternhaufen Teil der altgriechischen Mythologie.
Die Plejaden und Hyaden sind die Töchter des Titanen Atlas, der das Himmelsgewölbe trug, und der Nixe Pleione gewesen.
Als ihr Bruder Hyas starb, waren die Hyaden so unglücklich darüber, dass der höchste der griechischen Götter – Zeus – fünf von ihnen an den Sternenhimmel setzte.
Die Plejaden ihrerseits wurden von dem übermütigen Jäger Orion verfolgt.
Damit Orion sie nicht erwischen konnte, versetzte Zeus sowohl die Plejaden als auch Orion in sicherem Abstand voneinander als Sterne an den Himmel.
'Lustige Geschichte', denkt Isis, während ihr Schiff den Stern Elektra passiert.
Die meisten Sterne der Plejaden-Gruppe hat man schon hinter sich.
Nur Atlas, Asterope und Pleione liegen noch – eingehüllt von den Resten der Wasserstoffwolken, aus den sie vor vielen Millionen Jahren entstanden waren – vor der COPERNICUS.




„Bald sind wir hier fertig. Eigentlich ist das doch eine Aufgabe für Auszubildende.“, meint Akari, der vier Meter große Leonide, der am Steuer der COPERNICUS sitzt.
„Eigentlich ja.“, antwortet Isis, „Aber manchmal ist es auch ganz entspannend, was anderes zu tun. Vor allen Dingen dann, wenn es so aufregend wie die letzte Tour war.“
Plötzlich ertönt ein Warnton und auf der Steuerkonsole blinken Lichter, die auf eine Gefahr hindeuten.
„Nanu, was is'n jetzt los?“, fragt Isis verdutzt.
„Ich bin mir nicht sicher.“, erwidert Akari, „Aber vor uns scheint plötzlich eine Raumverzerrung aufgetaucht zu sein.“
„Eine Raumverzerrung im Sternhaufen der Plejaden? So was hat es hier noch nie gegeben!“



Ausgebüchst

Erik liegt auf seinem Bett und betrachtet eine Dokumentation über die Walschule, mit der man am Ende des 21.Jahrhunderts sich bemühte, die durch den Walfang schwer dezimierten Herden wieder aufzubauen.
Normalerweise würde er jetzt lieber mit seinen Freunden zusammen sein, aber nach dem Zwischenfall mit den Ansi und Klytronen haben ihm seine Eltern vier Wochen Hausarrest aufgebrummt.




Plötzlich kommt sein Vater in das Zimmer und setzt sich neben ihn.
„Hallo mein Kleiner. Die Raumkontrolle hat uns gerade angerufen. Es ist etwas passiert. Die COPERNICUS ist spurlos verschwunden.“
Erik fühlt, wie sich sein Magen verkrampft.
„Verschwunden? Tut die Raumflotte nach ihr suchen?“
„Ja und nein.“, antwortet sein Vater, „Erst einmal hat man die Plejaden-Gruppe zum Sperrgebiet erklärt. Ich habe keine Lust, ewig zu warten, bis die Forschungsstiftung die Suche nach meiner Schwester wieder aufnimmt.“
„Und was willst du nun machen, Paps?“, fragt Erik ganz aufgeregt.
„Na ja, unser Familien-Raumschiff kann ich nicht benutzen, weil deine Mutter das ziemlich schnell merken würde. Also dachte ich, dass es besser wäre, wenn wir deines nehmen.“
„Meins?“, fragt Erik verblüfft, „Okay, aber nur unter einer Bedingung. Du nimmst mich mit!“
„Mitnehmen? Ojemine! Hoffentlich merkt Shaula nicht, dass wir weg sind.“
„Darf ich mein Gesicht schwarz anmalen?“, möchte Erik wissen.
„Schwarz anmalen?“, fragt sein Vater entgeistert, „Wozu soll denn das gut sein?“
„Zur Tarnung.“
„Nein, natürlich darfst Du das nicht! Wenn deine Mutter das sähe ...“




„Julius, was macht ihr beiden denn?“, ruft Shaula, die im Wohnzimmer ist und die kleine Diskussion anscheinend mehr oder weniger mitbekommen hat.
Erik und seinem Vater stehen die Haare zu Berge.
„Ach, nichts besonderes Schatz!“, ruft Julius um die Ecke.
„Das war aber knapp, Paps.“
Ohne lange zu fackeln, machen sich die beiden still und leise auf die Socken.




Mit der Trambahn geht es zum Astroport, wo sie – zu Eriks Erstaunen – auf Julia und ihre Mutter Elke treffen.
„Was macht ihr denn hier?“, möchte Erik von Julia wissen.
„Dein Papa hat meine Mutter angerufen, ob sie ihm bei der Suche nach der COPERNICUS helfen könnte.“
Zusammen gehen sie an Bord des Raumschiffes und fliegen los.
Elke hat an der Computerkonsole Platz genommen und macht ihrem Ruf als IT-Spezialistin alle Ehre als sie sich innerhalb weniger Minuten in die Datenbanken sämtlicher Raumstationen und Überwachungssatelliten hackt.
„Die CSEF und die Weltraumpolizei sind gerade dabei eine Suchmannschaft zusammenzustellen. Aber es wird noch ein paar Stunden dauern, bis sie bereit sind.“, stellt Elke nach Durchsicht der ersten Ergebnisse fest.



Durch den Strudel

Nach einer Viertelstunde erreicht die PLEIADES den Sternhaufen der Plejaden und beginnt mit ihrer Suche nach der COPERNICUS.
„Wir werden sie bestimmt finden.“, versucht Julia Erik zu beruhigen, der krank vor Sorge um seine Tante ist.
Langsam passiert das Schiff einen Stern nach dem anderen, wobei Elke und Julius sehr genau darauf achten, dass ihnen kein Hinweis entgeht.
„Wieder nichts.“, sagt Elke, „Es ist zum aus der Haut fahren.“
„Und die Spurenreste von ihrem Elektroantrieb enden anscheinend kurz nach Elektra. Aber wie kann das sein?“, wundert sich Julius.




Plötzlich beginnt die PLEIADES leicht zu vibrieren.
„Was ist jetzt los?“, fragt Elke, „Ich dachte, dass die Plejaden ein junger Sternhaufen seien und es hier keine schwarzen Löcher geben könne.“
„Kann es auch nicht.“, antwortet ihr Julius, der hektisch an einer Station der Computerkonsole arbeitet, um herauszufinden, was sie gerade so durchrüttelt.
„Ach du Schreck! Vor uns gibt es so etwas wie ein Wurmloch.“
„Wo genau? Vielleicht können wir noch ausweichen.“, will Elke wissen und macht sich für ein Ausweichmanöver bereit.
„Äh, ich glaube, er meint das da vorne.“, sagt Julia und deutet auf den gewaltigen vielfarbigen Schlund, der sich direkt vor der PLEIADES auftut.
„Na herrlich ...“, ist Elkes letzter Kommentar, bevor das Raumschiff in den Schlund gezogen wird.






Ediacarium

Nachdem die PLEIADES fast eine Minute lang durch das Wurmloch gewirbelt worden ist, kommt sie wieder heraus.
„Mann is mir schlecht! Das ist ja schlimmer wie Achterbahn.“, meint Erik, der ganz grün im Gesicht ist.
„Wo sind wir eigentlich?“, fragt Elke.
„Bei den Plejaden.“, meint Julius, „Oder etwa nicht?“
„Sieht nicht so aus.“, antwortet ihm Elke und deutet auf den großen Bildschirm.
Dort sieht man einen blauen Planeten, bei dem sich alle Landmassen am Südpol befinden.




Plötzlich ertönt ein Signalton an der Computerkonsole.
„Wir werden von einem anderen Raumschiff gerufen.“, stellt Elke fest.
„Kannst du feststellen, welches es ist?“, fragt Julius hoffnungsvoll.
„Ja. Es ist die COPERNICUS. Endlich! Aber sie ist nicht allein. Da sind noch zwei andere Schiffe.“
Eines der beiden ist eine Privatjacht vom Typ CETUS.
Das andere jedoch ist den Menschen unbekannt.
Es sieht aus wie ein gigantischer Stern und erinnert Erik ein wenig an einen Weihnachtsstern.
„Was machen wir nun?“, fragt Elke.
Julius zuckt mit den Schultern und meint „Fliegen wir mal zu den anderen und sehen nach, was los ist.“






Reperaturen

„Ja um Gottes willen, was macht ihr Vagabunden denn hier?“, ruft Isis, als sie ihren Bruder und Neffen erblickt.
„He große Schwester, glaubst Du allen Ernstes, dass ich Däumchen drehe, wenn Du vermisst wirst?“, antwortet Julius.
Überglücklich schließt Isis die beiden in die Arme und drückt sie an sich.
„Tante, wo sind wir hier und was war das für ein Strudel, durch den wir hierher gekommen sind?“, möchte Erik wissen.
„Ach ja, jetzt haltet euch gut fest. Wir befinden uns etwa 600 Millionen Jahre vor unserer Zeit und der Planet dort draußen ist die Erde. Ein fremdes Volk dieser Zeit hat versucht einen Hyperraum-Tunnel zu bauen. Aber das ist leider gründlich schief gegangen. Und so werden alle Schiffe, die in den Strudel geraten, hierher geschleudert.“
„Können wir wieder zurück kommen?“, fragt Julia, der Isis Antwort einen ganz schönen Schreck eingejagt hat.
„Das ist eigentlich ganz einfach.“, meint Isis, „Dazu muss man lediglich durch den Strudel zurück fliegen.“
„Dann können wir doch gleich los!“, ruft Erik begeistert.
„Nun ganz so einfach ist es leider doch nicht. Der Strudel hat einen Übergang zwischen unserer Welt und der Vergangenheit geschaffen. Einen Riss in der Raumzeit und wenn ich mich nicht irre, dehnt er sich aus.“
„Wir wurden kurz nach Elektra rein gezogen.“, sagt Julius, „Wo hat es dich erwischt?“
„Ja genau das habe ich gemeint! Bei uns war es in der Nähe von Atlas. Die einzige Möglichkeit, den Riss zu schließen, besteht darin, den Tunnel zu reparieren und zum Laufen zu bringen.“
„Ich wünschte die Cephei wären jetzt hier. Die haben mit solchen Tunneln mehr Erfahrung.“, meint Julius.
„Cephei?“, fragt eine fremde Stimme, „Meinen sie dieses primitive Volk, das vor ein paar Monaten mit seinem ersten Flugzeug etwa siebzig Meter weit geflogen ist?“
Alle drehen sich zu dem Wesen um, das diese Worte gerade ausgesprochen hat.
Beine, Arme und Körper sind einem Menschen nicht unähnlich.
Aber der Hals ist lang, fast wie bei einer Giraffe, und der Kopf – an dessen Enden je ein großes Auge sitzt – ist breit.
„Ach ja, das ist Nanuk, ein Deltaner.“, stellt Isis den Neuankömmling vor, „Sie haben – wie ich bereits erklärte – diesen verwunschenen Hyperraum-Tunnel gebaut. Nanuk, das sind mein Bruder, sein Sohn und ein paar Freunde.“
„Hallo. Tut mir leid, dass sie hierher verschlagen wurden. Irgendwie ist uns die Sache mit dem Tunnel vollkommen entglitten.“, entschuldigt sich Nanuk.
„Keine Sorge, Nanuk. Vor ein paar hundert Jahren ist bei uns Menschen auch immer wieder mal was der Kontrolle entglitten. Nobody's perfect!“, versucht Isis ihn zu trösten.
Die Gruppe begibt sich daraufhin zum Kontrollraum der COPERNICUS, um nachzusehen, wie weit der Pilot Akari mit der Analyse des misslungenen Tunnels gekommen ist.
„Oh, wir haben Gäste!“, ruft er begeistert, als er die Neuankömmlinge sieht.
Julia ist von dem großen wuscheligen Leoniden so begeistert, dass sie nicht anders kann als ihn zu knuddeln.




„Wem gehört eigentlich diese Privatjacht? Unsereins kann sich ja sowas nicht leisten.“, fragt Elke.
Isis erklärt hierauf, dass die Privatjacht LORELEI von einem Ingenieur geflogen wird, der mit seiner Tochter einen kleinen Ausflug machen wollte.
Um gemeinsam ungestört an dem Tunnel-Problem arbeiten zu können, entscheiden die Erwachsenen die Kinder auf die Jacht zu schicken, damit sie sich diese ansehen können.



Ein kleines großes Problem

Auf der LORELEI werden Erik und Julia von Lisa in Empfang genommen.
Lisa ist ein paar Jahre älter, etwas größer und hat bereits die Grundschule hinter sich.
Auf der LORELEI gibt es nicht nur einen Kontrollraum, sondern noch ein zweites Unterdeck, das die Lounge – eine Aussichtsplattform mit Wellness-Bereich – beherbergt.
Erik und Julia sind von den Ausmaßen dieser Lounge über alle Maßen beeindruckt und bringen vor Staunen kein Wort mehr heraus.
„Na Kiddies, hat es euch die Sprache verschlagen?“, scherzt Lisa.
„Kannste laut sagen.“, meint Julia geistesabwesend.
„Kannste laut sagen“, krächzt plötzlich hinter ihnen eine fremde Stimme.
Erik und Julia wenden sich verwundert um, können aber zunächst nicht sehen, woher die fremde Stimme kam.
„Ach je, das war Abakus, unser Papagei.“, erklärt Lisa lachend und zeigt auf den Wellness-Bereich, der ein kleiner botanischer Garten mit eingebautem Whirlpool ist.
Auf einem der Bäume des Gartens können Erik und Julia auch nun den bunt gefiederten Papagei sehen, der auf einem der oberen Äste sitzt und zu ihnen herab blickt.



„Wir könnten in den Whirlpool steigen, wenn ihr möchtet.“, schlägt Lisa vor, aber so weit kommt es nicht.
Lisas Vater Martin taucht plötzlich auf und informiert die Kinder über ein neu entstandenes Problem.
„Tut mir leid Kinder, aber der Whirlpool wird warten müssen. Wie es scheint, haben die Deltas nicht mehr genügend Energie, um die Struktur des Tunnels zu korrigieren. So weit ich es verstanden habe, versucht die COPERNICUS nun ein außerirdisches Artefakt auf dem Mond zu bergen und dessen Energie zu benutzen.“
„Das Artefakt der Alphas!“, entfährt es Erik, als er versteht, was die COPERNICUS holen möchte.
„Ja Junge, das wird es wohl sein.“, meint Martin, „Leider können wir es nicht steuern und dein Vater sagt, dass du einen Computer hättest, der es vielleicht kann.“
Von einer Sekunde zur nächsten wird Eriks Gesicht ganz blass.
„Nanu, was ist denn jetzt? Warum wirst Du denn so käsig?“, fragt Lisa.
„Ich habe den Computer nicht mitgenommen.“, gibt Erik kleinlaut zu.
Julia baut sich vor ihm auf und blickt ihn streng an.
„Nicht mitgenommen? Bei jeder kleinen Tour, selbst wenn es nur ein kleiner Abstecher ist, nimmst du deinen Computer von Alpha mit. Und ausgerechnet dieses Mal hast du ihn nicht dabei?“
„Und was machen wir nu?“, will Lisa wissen.
„So weit ich es verstanden habe, kann man durch den Tunnel wieder zurück. Wir fliegen mit der PLEIADES also zu unserer Erde und holen den Computer.“
Kaum hat Julia dies ausgesprochen, packt sie Erik bei der Hand und schleift ihn regelrecht hinter sich her, als sie zu der Transporterplattform eilt.
„Sagt bitte meinem Vater Bescheid, was wir vorhaben.“, bittet Erik Martin und Lisa, bevor sie sich auf die PLEIADES beamen lassen.



Hin und zurück

Nachdem drei Stunden vergangen sind, werden Isis, Julius und Elke allmählich unruhig.
„Hoffentlich ist ihnen nichts passiert. Wer weiß, wie weit die Raumverzerrung nun schon reicht. Shaula würde mir das nie verzeihen!“, jammert Julius.
Plötzlich erscheint wieder der vielfarbige Wirbel des Wurmloches.
Doch zur Überraschung aller spuckt er nicht die PLEIADES, sondern ein anderes, viel kleineres Schiff aus.
Elke runzelt die Stirn, als sie das kleine Schiff auf dem Wandschirm sieht.
„He Moment mal! Das ist mein Schiff, die LENA.“




Isis nimmt sogleich mit den neu angekommenen Schiff Kontakt auf.
Als Erik und Julia auf dem Wandschirm zu sehen sind, fällt allen ein Stein vom Herzen.
„Mann ist das ein Auflauf bei den Plejaden! Die haben vielleicht blöd geguckt, als wir aus dem Strudel kamen.“, berichtet Julia.
„Und die Raumverzerrung reicht inzwischen bis zum Rand des Plejaden-Haufens.“, fügt Erik noch hinzu.
„Schön, schön.“, meint Julius, „Wieso habt ihr eigentlich so lange gebraucht? Normalerweise hätte das doch kaum länger als eine Stunde dauern dürfen.“
„Wo wir so lange waren? Ich musste Mama erst mal zwei Stunden lang erklären, wo du gerade steckst. Glücklicherweise hat sie mich wieder gehen lassen, aber wir waren gezwungen, mit der LENA zurück zu fliegen.“
Nachdem Julius dies vernommen hat, scheint ihn sämtlicher Mut verlassen zu haben.
„Nimm's nicht so schwer kleiner Bruder.“, versucht ihn Isis zu trösten.
Nachdem Erik und Julia also mit dem Minicomputer, den Erik von der Heimatwelt der ALPHA-Zivilisation mitgenommen hatte, zurückgekehrt sind, geht alles recht zügig.
Die Mannschaft der COPERNICUS ist nämlich in der Zwischenzeit auch nicht faul gewesen, sondern hat das ALPHA-Artefakt auf dem Mond geborgen und zu dem Schiff der Deltaner gebracht.
„Nanuk, wenn wir durch den reparierten Tunnel hindurch sind, müsst ihr das Artefakt wieder dorthin zurück bringen, wo wir es ausgegraben haben.“, bittet Isis den Deltaner, der nun schon wieder um einiges froher als vor ein paar Stunden ist.
„Keine Sorge, das machen wir.“
Als Elektra das Artefakt einschaltet, so dass der Tunnelgenerator die benötigte Energie erhält, öffnet sich wieder das vielfarbige Wurmloch.
Doch dieses mal bildet es einen wunderschönen geraden Tunnel, der in die Unendlichkeit zu führen scheint.
Alle brechen in Jubel aus und sind froh, dass die Krise damit vorbei ist.
Beim Abschied von den Deltanern wird vor allen Dingen Isis ein bisschen wehmütig, weil sie sich mit Nanuk inzwischen angefreundet hat.
Nachdem sich alle wieder auf ihre Schiffe begeben haben, starten die LORELEI, COPERNICUS und LENA gemeinsam zu ihrem Flug durch den Tunnel.




Wie beim ersten mal, sind die Schiffe eine knappe Minute unterwegs, bevor sie das Ende des Tunnels erreichen.
Als sie das Wurmloch verlassen haben, schließt sich dieses automatisch hinter ihnen.
„Sag mir bitte, dass wir richtig sind.“, fleht Julius.
Isis studiert ein paar Sekunden die elektronische Sternenkarte auf ihrer Konsole und verkündet dann die Nachricht, auf die alle gehofft haben.
„Alles in bester Ordnung. Wir sind wieder im Plejaden-Haufen und in der richtigen Zeit.“



Wieder daheim


Raumstation Wangerooge

Nachdem die LORELEI, COPERNICUS und LENA die Erde erreicht haben, müssen sie noch bei der Raumstation WANGEROOGE anlegen, um dort einen Bericht über den Vorfall mit dem Wurmloch abzugeben.
Erik und sein Vater werden auf der Station unerwartet von seiner Mutter in Empfang genommen, woraufhin es ein großes Donnerwetter gibt.
Allerdings nicht für Erik, sondern seinen Vater.
„Du bist mir ja ein schönes Vorbild! Mit unserem Sohn mir nichts dir nichts auf eine eigenmächtige Rettungsmission zu gehen, während er Hausarrest hat!“, schimpft Eriks Mutter mit hochrotem Gesicht.
„Ich konnte nicht einfach in aller Seelenruhe herum sitzen und warten, während meine Schwester vermisst wird.“, murmelt Julius entschuldigend.
„So so! Und wie lange soll ich Dir jetzt Hausarrest geben?“
„Das war jetzt schon ein Scherz, oder?“, fragt Julius ungläubig.
Auf den Lippen von Eriks Mutter Shaula zeigt sich für einen Augenblick die Andeutung eines Lächelns.
„Am liebsten würde ich Dir zwei Jahre aufbrummen, damit du Elternteilzeit machen kannst.“
Julius hebt die Augenbrauen und sieht seine Frau verwundert an.
„Ja genau mein Schatz. Wir bekommen Zuwachs.“



Karten








Privatraumschiff Lena